„Bin immer für den Verein da“
18. Aug 2020
Thomas Müller
Ob es bei den Turn- und Sportfreunden Welzheim (Rems-Murr-Kreis) ohne Wolfgang Schnaufer eine Budo-Abteilung gäbe? Vielleicht. Ob sich die Mitglieder eine Budo-Abteilung ohne Wolfgang Schnaufer vorstellen können? Sicher nicht. Denn mit ihm ist der Budo-Sport in Welzheim vom ersten Tag an fest verbunden. Und das obwohl, Wolfgang Schnaufer für seinen Einsatz nie auch nur einen Cent oder Pfennig bekommen hat geschweige denn wollte. Denn sein Lohn lässt sich auch gar nicht in Geld nicht aufwiegen: “Das ist das Dankeschön, die Ausstrahlung, die Wärme, die mir Kinder und Erwachsene entgegenbringen. Dafür brauche ich kein Geld.“
Die Budo-Abteilung ist sein Lebenswerk
Wer zum ersten Mal auf Wolfgang Schnaufer trifft, spürt schnell seine Leidenschaft zum Sport und seine Verbundenheit zum Verein. Vor 45 Jahren hat er die Budo-Abteilung in der TSF Welzheim gegründet. Viele, sehr viele Jahre war er deren Chef, noch heute ist er im Abteilungsvorstand als Technischer Leiter aktiv.
Und nicht nur einmal die Woche steht er in der Halle und trainiert Kinder und Jugendliche im Taekwondo – von denen einige in der Vergangenheit auf internationaler Bühne Medaillen errungen haben – oder lehrt Senioren, wie sich selbst am besten verteidigen. „Es ist mein Lebenswerk“, erklärt Schnaufer und das dürften alle in der Abteilung genauso sehen.
Sport verbindet über Grenzen hinweg
Für ihn ist die TSF Welzheim wie eine große Familie. „Wir sind alle beieinander, es ist ein guter Zusammenhalt“, sagt Wolfgang Schnaufer über seinen Verein. Doch auch weit über Welzheim hinaus hat ihm der Sport einiges gegeben. „Ich habe viele wunderbare Freundschaften geschlossen, in Frankreich, Italien, Spanien. Wir kommen immer wieder zusammen und freuen uns auf den Austausch“, erzählt Schnaufer. Sport verbindet eben – vor der Haustür und über Ländergrenzen hinweg.
Wie wichtig Zusammenhalt und Gemeinschaft, Freundschaft und Verbundenheit sind, versucht er auch seinen jungen Sportlern zu vermitteln. Angetrieben wird er dabei von seinen eigenen Erfahrungen als junger Mensch in der schwierigen Zeit der Nachkriegsjahre. „Ich hätte damals gerne eine Hand gehabt, die mich führt und begleitet. So wie ich jetzt die Kinder im Vereinssport führe und begleiten kann.“ Diese Hand war ihm leider nicht vergönnt.
Im Verein Zusammenhalt und Gemeinschaft gefunden
Erst beim Sport im Verein – anfangs beim Boxen später dann im Jujustu und Taekwondo – habe er vieles von dem gefunden, was ihm zuvor im und fürs Leben gefehlt habe. Auch deswegen habe er all die Zeit seinen Sport immer nur in einem Verein betrieben, erklärt Schnaufer. Denn auf die Gemeinschaft, die Freundschaft und die Kameradschaft halte er unheimlich viel.
Der Sport im Verein hat Wolfgang Schnaufer viel gegeben. Der TSF Welzheim und den vielen Kindern und Jugendlichen in seinen Trainingsgruppen hat er aber auch sehr viel zurückgegeben – vielleicht mehr als er bekommen hat. Aber diese Rechnung hat er und wird er nie aufmachen. „Ich bin immer für den Verein da.“
www.tsfwelzheim.de
Text: Thomas Müller | Fotos: Mehr als Sport